Código abierto. El sistema del arte tras la red
26 - 27 marzo, 2015 - 18:00 h /
Shared Digital Futures
- How can expanded access to digital networks benefit diverse cultural landscapes?
- What opportunities are offered by the blurring of boundaries between artists and audiences?
- What does it mean when cultural works are both finished works and material for new works?
Kritische Strategien zu Kunst und Urheberrecht
Felix Stalder
Publiziert in: Kunstforum, Bd. 201 (März/April, 2010), s.110-117
Seit bald 150 Jahren soll das moderne Urheberrecht (UHR) den Umgang mit „Werke[n] der Literatur, Wissenschaft und Kunst“ (§ 1, des aktuellen deutschen Urheberrechtsgesetz) regeln. Rund 100 Jahre zurück reichen die Anfänge der avantgardistischen Subversion bürgerlich-romantischer Konzeptionen von „KünstlerIn“ und „Werk“, die auch dem UHR zugrunde liegen. Durch die Einführung des Prinzips Zufall, die Verwendung bestehender kultureller Artefakte, die Betonung der Rolle des Unterbewussten, oder die direkte Intervention in soziale Prozesse wurde die Vorstellung des autonomen, aus sich selbst schöpfenden Subjekts von allen Seiten untergraben. Dessen ungeachtet propagierte der expandierende Kunstmarkt genau dieses KünstlerInnenbild. Vor diesem Hintergrund ist es fast erstaunlich, dass das Urheberrecht selbst erst sehr spät im Feld der Kunst direkt relevant wurde. Der erste große Gerichtsfall fand 1990-92 statt. Der Photograph Art Rogers verklagte den Künstler Jeff Koons, weil dieser nach Vorlage einer Postkarte von Rogers (Puppies, 1986) eine Skulptur (A String of Puppies, 1988) anfertigen ließ und in der Ausstellung Ushering in Banality präsentiert hatte. Im Kern ging es um die Frage, ob es sich hierbei um eine legitime künstlerische Strategie (die sich auf das US-amerikanische Recht des fair use berufen könne) oder um eine unautorisierte Werkbearbeitung handle. Koons verlor den Prozess sowohl in der ersten als auch in der zweiten Instanz und sah sich bald mit einer Fülle von Klagen konfrontiert, die konzeptuell vergleichbare Werke betrafen.
Felix Stalder: Remixing and the Culture of Networked Society
Lecture (german) Wednesday, January 14, 2009, 7 pm Abstract Remixing—the use of existing works to create new works—is more than just a style of electronic music. Remixing rather characterizes a meta-method that is becoming increasingly pivotal to all cultural practices. While many avant-garde movements of the twentieth century were concerned with processes of authorship decentering, the universal medium of the networked computer at the dawn of the twenty-first century turned it into a mass phenomenon. Felix Stalder will be presenting an overview of the ramifications of this changeover, which links questions of media-related development with a reconceptualization of authorship and with legal, economic, and sociopolitical dynamics.