Die Stadt Dortmund initiiert derzeit in Zusammenarbeit mit dem medien kunst verein hARTware projekte eine Plattform für die Produktion, Präsentation und Vermittlung von Netzkunst, die unter der Adresse „art.net.dortmund.de“ in diesem Jahr entstehen soll. Die Architektur und das Konzept des Projektes wird durch den spanischen Künstler Daniel García Andújar (http://www.irational.org/tttp) entwickelt.
„art.net.dortmund.de“ soll im engen Austausch mit bestehenden Netzwerken, KünstlerInnen und ExpertInnen der Netzkunst entstehen. Aus diesem Grund findet vom 18. – 19. Mai in Dortmund die Tagung „under construction: art.net.dortmund.de“ statt, auf der das Konzept von Daniel Garcìa Andùjar diskutiert und erweitert werden soll.
Wesentlich für das Projekt „art.net.dortmund.de“ ist, daß es sich als ein offenes „work in progress“ versteht, das mit seinen „Usern“ entsteht und sich dementsprechend verästelt und verändert. Geplant ist eine dezentral und interdisziplinär operierende Plattform, die sich in erster Linie an NetzkünstlerInnen, an den künstlerischen Nachwuchs sowie an Netz/Kunstinteressierte richtet. Zugleich soll es darum gehen Netzkunst im Kontext von anderen Kunstformen zu thematisieren und zu reflektieren.
Folgende Perspektiven für „art.net.dortmund.de“ sind im Vorfeld der Tagung formuliert worden und sollen im Verlauf der Diskussionen konkretisiert und erweitert werden:
„art.net.dortmund.de“ möchte die Entwicklung technischer Kompetenzen und Arbeitsmöglichkeiten von NetzkünstlerInnen fördern. Neben der Anbindung an und Erweiterung von interdisziplinären Kommunikations- und Produktionsplattformen, sollen finanzielle Ressourcen für Netzkunstproduktionen erschlossen werden: z.B. durch die Etablierung eines Wettbewerbes, die Akquise potentieller AuftraggeberInnen und Financiers für Netzkunst, etc.
Darüber hinaus sollen bestehende Infrastrukturen für die inhaltliche und theoretische Auseinandersetzung mit Netzkunst und deren Kontexten eingebunden und erweitert werden: z.B. durch regelmäßige Rezensionen von Netzkunstwerken und -projekten.
Es sollen auch Strukturen angeboten werden, die es NetzkünstlerInnen ermöglichen, ihre neusten oder in der Entwicklung befindlichen Projekte, „öffentlich“ oder „semi-öffentlich“ vorzustellen.
„art.net.dortmund.de“ ist dezidiert an der Anbindung studentischer Kommunikations- und Produktionsplattformen interessiert, die auf der Basis lokaler und regionaler Netzwerke (Universitäten, Fachhochschulen, Akademien) entstehen sollen.
Im Rahmen von „art.net.dortmund.de“ werden außerdem Formen und Modelle des Sammelns, Archivierens und Dokumentierens von Netzkunst diskutiert, wobei diese eng mit der Produktion von Netzkunst verknüpft sein sollten. Welche Konzepte einer dezentralen „Produzenten-Sammlung“ wären denkbar? Inwiefern könnten „Werkstätten“ der Produktion und der Bewahrung bzw. „Restauration“ von Netzkunst zusammenfallen?
Eine weiteres Ziel von „art.net.dortmund.de“ ist es, online – und vor allem offline – die Präsentation bzw. Rezeption von komplexer und komplizierter Netzkunst, die beispielsweise die Kapazitäten privater PCs überschreitet oder die mit Präsentationsformen im „Real Raum“ verknüpft ist, zu ermöglichen bzw. zu initiieren. Hier würden sich z.B. auch Kooperationen mit Kunstinstitutionen bzw. Festivals anbieten. Diskussionsgegenstand sollten dabei auch (weiterhin) die Möglichkeiten und Grenzen der Präsentation und Präsenz von Netzkunst in Kunstinstitutionen und auf Festivals sein.
Schließlich sollen über „art.net.dortmund.de“ auch regelmäßig Projekte (Ausstellungen, Projekten, Tagungen, etc.) außerhalb des Netzes initiiert werden.
Im Rahmen der Tagung wird es überdies um folgende Fragen gehen:
· Wie offen kann und wie eingegrenzt sollte eine als offen angelegte Plattform für Netzkunst sein? Welche Formen einer und welche Kriterien für eine redaktionelle/n Betreuung sind denkbar?
· Welche Formen der Honorierung von „content“ oder der Wahrung von „copyrights“ sind notwendig?
· Welche organisatorischen, technischen und finanziellen Voraussetzungen sind notwendig, damit „art.net.dortmund.de“ längerfristig existiert?
· Unter welchen Bedingungen können die kommunikativen und interaktiven Prozesse in Gang gehalten werden.
· Was könnten die Schnittstellen zwischen der „net.art comunity“ und den an Netz/Kunst interessierten „Outsidern“ sein?
under construction: art.net.dortmund.de
conference
18 + 19 may 2001
with: Daniel García Andújar, Olia Lialina, Dirk de Wit, Inke Arns, Andreas Broeckmann, Daniel Tyradellis, Karin Hinterleitner, Hans Dieter Huber, Bettina Lockemann, Iris Dressler, Jens Woelki
at:
hARTware projekte
Guentherstraße 65
44143 Dortmund
T/F: + 49 (0)231 – 88 20 240
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